Leistungen
Unser Ziel ist es, unseren Bewohner*innen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Damit Sie sich bei uns gut aufgehoben und im besten Fall sogar heimisch fühlen, bieten wir Ihnen daher folgende Leistungen an:
- Grund- und Behandlungspflege im Rahmen der Langzeit- und Verhinderungspflege
- Ärztliche Versorgung
- Physiotherapie
- Seelsorge
- Palliative Versorgung
- Kulinarische Versorgung
- Zimmerreinigung
- Wäscheservice
- Hausmeisterservice
- Freizeitgestaltung
- Bargeldkontoverwaltung
- Sozialdienstliche Unterstützung
Darüber hinaus arbeiten wir eng mit dem Bewohnerbeirat zusammen, um unsere Leistungen nach Möglichkeit den Bedürfnissen unserer Bewohner*innen entsprechend zu gestalten.
Gerne können Sie bei weiteren Fragen auch Frau Trenkler kontaktieren.
geschützter Demenzbereich
Manchmal gehen demenzielle Erkrankungen mit Verhaltensänderungen einher, die es sehr schwer oder unmöglich machen, die Versorgung auf einem „normalen“ Wohnbereich zu gewährleisten. Wenn der Bewohner oder die Bewohnerin beispielsweise in fremde Zimmer geht, schreit und/oder aggressiv ist, reagieren die Mitbewohner*innen oftmals genervt und mit Unverständnis. Die betroffene Person selbst spürt die ihr entgegengebrachte Ablehnung, was nicht zu deren Wohlbefinden beiträgt. Nicht so auf unserem geschützten Bereich, denn hier herrscht „Ordnung in der “Anderswelt‘“:
Jeder hier auf dem Wohnbereich darf sein „Päckchen“ tragen.
Wir sind fleißig und räumen gerne auf oder um. Das ist nicht schlimm, denn es zeigt, dass wir uns am Alltag beteiligen.
Alles darf angefasst, hin- und hergestellt werden.
Unsere Vorstellung von Ordnung entspricht vielleicht nicht der von euch, aber schließlich ist es unser Zuhause.
„Was heute mir gehört, gehört morgen dir.“
„Meine Tasse kann auch deine Tasse sein.“
Uns ist es egal, aus welcher Tasse wir trinken und von welchem Teller wir essen − Hauptsache, wir werden satt.
„Gehst du in mein Zimmer, geh ich in dein Zimmer.“
Vielleicht legen wir uns mal in ein fremdes Bett. Uns stört es nicht − jedes freie Bett ist ein Platz zum Ausruhen.
Singen, brummen, schimpfen, „Hallo“ rufen
Wir haben nun mal unsere eigene Sprache − wer uns kennt, versteht uns auch.
„Das Wandern ist (nicht nur) des Müllers Lust.“
Wir gehen oft und gehen viel − lasst uns ruhig!
„Haben wir Tag oder Nacht?“
Wenn wir am Tag genug zu tun haben, sind wir nachts auch müde. Wenn es dann mal anders ist, sollte es euch nicht stören.
„Ich fühle mich nicht verstanden.“
Zeigt uns mit eurer Wertschätzung, das ihr uns akzeptiert, wie wir sind, dann verstehen wir euch auch.
„Ich kann mich noch alleine anziehen.“
Wenn uns das nicht immer so richtig gelingt, freut euch doch einfach mit uns, dass wir es alleine gemacht haben.
„Wer schläft, sündigt nicht.“
In Gemeinschaft schläft es sich auch im Sitzen gut − das zeigt: Wir fühlen uns sicher und wohl.
„Ein Fleck kommt selten alleine!“
Für uns ist es nicht tragisch; wir mögen es gar nicht, immer gemaßregelt zu werden, und zu viel waschen ist auch nicht gut. Morgen ziehen wir uns um.
Im Interesse unserer Bewohner*innen würden wir uns freuen, wenn wir auch Sie gewinnen könnten, uns auf diesem schwierigen Weg zu begleiten.
Sie werden die Erfahrung machen, dass dieser Weg uns „Gesunden“ manchmal viel abverlangt. Dabei lassen wir Sie nicht alleine. Wir beraten Sie gerne und bieten Ihnen in schwierigen Situationen Hilfe und Gespräche an. Sie werden jedoch bemerken, dass dieser Weg für unsere Bewohner*innen Zufriedenheit, Wohlbefinden, Angenommen-Sein und „Zu-Hause-Sein“ bedeutet.
Räumlichkeiten
Auch die Räumlichkeiten wurden den besonderen Bedürfnissen entsprechend gestaltet. Die Flure sind als Rundumweg gestaltet. Somit kann dem Laufbedürfnis, das bei an Demenz erkrankten Menschen häufig vorhanden ist, Rechnung getragen werden. Lange Flure mit totem Ende, die einer Sackgassensituation gleichkommen, sind nicht vorhanden. Des Weiteren hat die Wissenschaft viele neue Erkenntnisse zum Krankheitsbild gewonnen, insbesondere was die Förderung der Orientierung betrifft. Schnell führen zu viele Informationen zu einer Reizüberflutung und sorgen für zusätzliche Verwirrung. Daher ist bei den Räumlichkeiten darauf zu achten, dass die Farbgestaltung ausgleichende Elemente beinhaltet, sodass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Farben, Kontrasten und neutralen Farbbereichen entsteht. Vor diesem Hintergrund werden die Zimmertüren jeweils farblich gestaltet und mit persönlichen Gegenständen (z. B. Bildern) verziert. Des Weiteren werden Außenlampen neben der Tür angebracht, um den Eindruck der eigenen Hauseingangstür und damit das Gefühl des Nach-Hause-Kommens zu verstärken. Die Flure werden innenliegend rot-braun gestaltet. Die Farbwahl beruht auf der Tatsache, dass Farben im Alter in der Wahrnehmung verblassen. Warme, erdige Töne im Farbspektrum rot bis grünlich werden jedoch im Langzeitgedächtnis gespeichert und weiterhin als angenehm empfunden. Zeitglich wird die Farbgestaltung auch von jüngeren und gesunden Menschen als positiv wahrgenommen, sodass sich auch das Personal und die Besucher wohlfühlen. Blaue Wellenlängen werden im Alter aufgrund verschiedener Augenerkrankungen übrigens oft nur noch als grau wahrgenommen und tragen nicht zur Förderung des Wohlbefindens bei. Die äußere Seite des Flures bleibt weiß. Dies erhöht den Kontrast der farblich gestalteten Türen. Dadurch wird das Aufsuchen des eigenen Zimmers zusätzlich gefördert. Um die verschiedenen Sinnesorgane anzusprechen, werden auf dem Flur Erlebnisinseln durch ein Wandbild aus verschiedenen Materialien geschaffen (z. B. aus Moos, Kork oder mit Blumen/Kräutern).
Beschäftigung
Im Rahmen unseres Veranstaltungsprogramms finden verschiedenen Aktivitäten statt, z. B. Konzertbesuche, Kochen in der Gruppe oder Singen in unserem eigenen Demenzchor.
Gehörlosenbereich
In unseren Altbau im Haus Boegehold versorgen wir integrativ auch gehörlose Bewohner*innen.
Unsere Mitarbeiter*innen verfügen über eine Gebärdensprachkompetenz und Veranstaltungen werden teilweise gedolmetscht. So findet beispielsweise einmal im Monat eine Andacht in Gebärdensprache statt.
Die Zimmer sind mit Lichtklingeln ausgestattet. Ferner stehen Bildtelefon- und Faxanschlüsse sowie Anschlüsse für den Computer (und Internet) zur Verfügung. So kann beispielsweise mithilfe des Internets der kostenlose Service der Videotelefonie von Skype™ genutzt werden. Außerdem werden mithilfe von Leuchtmitteln gezielt die Türen und sogenannte „dunkle Ecken“ beleuchtet, um den Bewohner*innen eine möglichst gute optische Orientierung geben zu können.
Daneben sind in den Bewohnerzimmern sowie in sämtlichen Räumen, wo sich die gehörlosen Bewohner*innen aufhalten können, neben den optischen Signalen auch hochgradig schallabsorbierende Deckenverkleidungen installiert.
Freizeitgestaltung/Veranstaltungen
„Sich regen bringt Segen“
Ganz im Sinn dieses alten Sprichwortes unterstützen wir Mitarbeiter*innen der Alltagsbetreuung/Ergotherapie unsere Bewohner*innen dabei, ihre eigenen Kräfte trotz alters- und krankheitsbedingter Einschränkungen (wieder) zu entdecken, zu erhalten und zu stärken. Alle aktiven Betätigungen können den Abbauprozess verzögern helfen und zum Wohlbefinden beitragen – gemeint sind vor allem Aktivitäten, die gesellig sind, Spaß machen und Freude auslösen. Wir begleiten unsere Bewohner*innen deshalb bewusst in der Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen, ermöglichen Gelegenheiten zu sozialen Kontakten − auch außerhalb des Wohnbereichs − und bieten eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen an. Gottesdienste, Andachten und seelsorgerliche Angebote sind feste Bestandteile unserer Einrichtung.
Zu beliebten Aktivitäten in unserem Haus gehören die Koch- und Backgruppen. Sie finden regelmäßig in den verschiedenen Wohnbereichen statt. Neben dem Genuss der hier eigenhändig zubereiteten Speisen steht der Spaß am gemeinsamen Tun im Mittelpunkt.
Für die Förderung der körperlichen Beweglichkeit bieten wir neben Gymnastik im Sitzen und Bewegungsspielen auch Tanzen im Sitzen an, eine Kombination aus Musik, Bewegung und geistiger Anregung. Gesellschaftsspiele wie Bingo und die klassischen Brettspiele sowie Gehirnjogging und Rätselnachmittage sind ebenfalls hoch oben auf der Beliebtheitsskala angesiedelt. Die Seele beflügeln können unsere musikalischen Angebote: Das offenen Singen, zwei Bewohnerchöre sowie die musiktherapeutischen Angebote in Gruppenform in den Wohnbereichen.
Dankbar sind wir für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, deren „Vitaminbar“ sich neben dem Besuchsdienst großer Beliebtheit erfreut. Ein besonderes Angebot für zwölf Blumenfreundinnen stellt die zweimal monatlich stattfindende Ikebana-Gruppe dar.
Für Geselligkeit, Freude und Spaß sorgen regelmäßig stattfindende Konzerte, Tanztees sowie unsere Frühlings‑, Sommer‑, Kiez- und Adventsfeste. Außerdem bieten wir Ausflüge in und durch unsere Stadt an, Fahrten zu Veranstaltungen der Berliner Philharmonie sowie Restaurantbesuche in kleinen Gruppen. Oder auch Fahrten mit unserer hauseigenen Rikscha.
Einen wesentlichen Bestandteil unserer Arbeit stellt die individuelle Begleitung dar. Dazu gehören Einzelgespräche, Spazierfahrten in unseren wunderbaren Garten, Vorlesen, Singen und Musizieren und vieles andere mehr.
Mit unseren Angeboten möchten wir den Alltag unserer Bewohner*innen bereichern, für Abwechslung sorgen und sie in ihrer Daseinsfreude trotz vielfältiger Einschränkungen unterstützen. Wir versuchen, sie zu motivieren, im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv zu sein. Denn: „Sich regen bringt Segen“.
Aufnahmemodalitäten
Sofern Sie sich für eine Aufnahme in unsere Einrichtung entscheiden, benötigen wir vor dem Einzug folgende Unterlagen:
- Ärztliches Gutachten
- Medikationsplan
- Pflegegradbescheid (mindestens Pflegegrad 2)
- Kopie des Personalausweises
- Vorsorgevollmacht/Betreuerausweis
Bei Aufnahme in den geschützten Demenzwohnbereich (jeweils mit ärztlicher Unterschrift):
- Mini-Mental-Status-Test
- Cohen-Mansfield-Skala
- Gruppenfähigkeitsbescheinigung
(Es genügt ein kurzes Schreiben, z. B. mit folgendem Inhalt: „Wir bestätigen, dass Person X in der Lage ist, an Gruppenaktivitäten und/oder Einzelaktivitäten und am Gemeinschaftsleben teilzunehmen.)
Sofern vorhanden:
- Patientenverfügung
- Zuzahlungsbefreiung
- Bestattungsvorsorgevertrag
- Kopie Schwerbehindertenausweis
Preisliste
Die Liste der Entgelte gemäß Wohn- und Betreuungsvertrag § 6 bzw. § 12 können hier Sie einsehen. Diese ist ab dem 01.01.2023 gültig und es wurde ein Durchschnitt von 30,42 Tagen gewählt. Im Pflegesatz sind 4,94 € für den Vergütungszuschlag Ausbildungsumlage nach § 28 Abs. 2 Pflegeberufegesetz (PflBG) sowie für die Ehrenamtliche Unterstützung (§ 82b SGB XI ) enthalten. Der Entgeltliste können Sie sowohl die monatlichen Gesamtbeträge sowie den privat zu entrichtenden Eigenanteil (grau hinterlegt) entnehmen. Können Sie diesen nicht selbst aufbringen, möchten wir Sie auf die Möglichkeit hinweisen, Pflege zur Hilfe beantragen zu können.
Pflegeleitbild
Wir lassen uns in unserer Arbeit von Prinzipien christlicher Ethik und der Überzeugung leiten, dass die Würde des Menschen im Leben und im Sterben unantastbar ist. Dieses leben wir auch im Alltag. Wir begegnen jedem Menschen in allen Lebensphasen mit Würde und Respekt, unabhängig seiner Herkunft, seines Geschlechts, seiner Kultur, Religion und Nationalität.
Wir bieten professionelle Pflege und Betreuung an und setzen uns in unserer täglichen Arbeit für die Weiterentwicklung und Realisierung eines hohen Qualitätsstandards ein. Wir empfangen Angehörige, Gäste und Freunde unserer Bewohner*innen und Patient*innen herzlich und ermöglichen ihnen Beratung, Betreuung und Begleitung.
Wir erweitern unsere soziale und fachliche Kompetenz, die durch interne und externe Aus- , Fort – und Weiterbildung sicher gestellt wird. Dabei fließen ständig aktuelle Erkenntnisse aus der Medizin, Pflegewissenschaft und Pflegeforschung ein.
Wir fördern die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit allen an der Versorgung unserer Bewohner*innen und Patient*innen beteiligten Berufsgruppen und koordinieren die Arbeitsabläufe im Sinne der uns anvertrauten Menschen.
Wir schaffen in unseren Teams ein Arbeitsklima, das jedem Mitarbeitendem ermöglicht, Zufriedenheit, Erfüllung und Motivation in der Ausübung seiner Aufgaben zu finden. Wir gehen in unserer Arbeit verantwortungsbewusst und wirtschaftlich mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen um und halten uns dabei an die Richtlinien und gesetzlichen Vorgaben zum Schutz der Umwelt.
Wir ermöglichen allen Auszubildenden der unterschiedlichen Berufsausrichtungen durch gezielte Praxisanleitung und Betreuung, Fähigkeiten zu erlangen, die zukünftig ein selbstständiges professionelles, verantwortungsbewusstes und kooperatives Handeln sicherstellen.
Das Leitbild des Lazarus Haus Berlin bringt die gemeinsamen Werte und Ziele aller Mitarbeitenden zum Ausdruck. Es soll Weiterentwicklungen unseres beruflichen Handelns fördern, sowie Visionen Raum geben und Wege für die Zukunft weisen.